Kunst.
Die gemeinnützige Doris Rüstig-Ladewig Stiftung fördert Kunst und Kultur. Sie pflegt das künstlerische Werk Doris Rüstig-Ladewigs und macht es zugänglich. Sie fördert ausgewählte Künstler, Ausstellungen, Ausstellungsorte und kulturwissenschaftliche Veranstaltungen.
Unsere Arbeit:
Fördern
Die gemeinnützige Förderung von Kunst und Kultur ist das wesentliche Anliegen unserer Stiftung. Im Rahmen unserer Möglichkeiten fördert die Stiftung ausgewählte Künstler, ermöglicht und kuratiert Ausstellungen und schafft Ausstellungsorte.
Ausstellen
Im Rahmen von Kunstausstellungen zeigen wir die Werke der von uns geförderten Künstler, oft gemeinsam mit thematisch verwandten Werken von Doris Rüstig-Ladewig.
Bewahren
Das umfassende Werk von Doris zu bewahren ist eine der Hauptaufgaben unserer Stiftung. Wir katalogisieren, archivieren und lagern die Bilder so, dass sie der Nachwelt erhalten bleiben und zugänglich gemacht werden können.
Ausstellungen
Vergangene Ausstellungen
A mesa branca –
Der weiße Tisch
Otávio Portela
Thomas Berg
Galerie der Stiftung, Kiel, Körnerstr. 31
Oktober 2024
Akt
Doris Rüstig-Ladewig
Galerie der Stiftung, Kiel, Körnerstr. 31
September 2024
Form & Linie
Ekaterina Ezhkova
Elisabeth Laudien
Galerie der Stiftung, Kiel
September 2024
Circadian
Marleen Krallmann, Doris Rüstig-Ladewig
Topfhaus, Alter Botanischer Garten, Kiel
Oktober 2023
Jan Grollmuß
Galerie der Stiftung, Kiel
September 2023
Masken und Rituale
Chris Rinke,
Doris Rüstig-Ladewig
Galerie der Stiftung, Kiel
September 2020
Landschaften
Doris Rüstig-Ladewig
Galerie der Stiftung, Kiel
September 2019
Die Stifterin:
Doris.
Eine besondere Künstlerin,
geboren 1926 und aufgewachsen in Berlin, ist sie schon seit ihrem 14. Lebensjahr der Malerei aufs tiefste verbunden. Vorbilder wie Max Ernst, Jean Dubuffet oder später die Künstlergruppe CoBrA inspirierten sie und eröffneten ihr bereits zu Jugendzeiten den Blick auf die Welt der Malerei und Plastik. Sie brachten sie dazu, sich immerwährend mit dem Menschen, seinen Lieben, seinen Ängsten, seinen Schwächen malerisch auseinander zu setzen. Die notwendige Technik erarbeitete sie sich während ihres Studiums der freien Malerei zunächst an der Hochschule für Angewandte Kunst und anschließend an der Hochschule der Künste in Berlin, u. a. bei dem Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff.
Ihr Werk ist vielgestaltig – Mensch und Landschaft sind zentrale Themen in ihrem Œuvre, Portraits, Akte, Landschaft und Kultur. Charakteristisch für ihr Werk ist eine kraftvolle, impulsive Pinselführung, deren malerische Energie sich dem Betrachter unmittelbar mitteilt.
Sie lebt und arbeitet in Norderbrarup, Schleswig-Holstein.
Im Jahr 2000 gründete sie in Schleswig ihre Stiftung zur Förderung von Kunst und Kultur, die heute von Kiel aus durch den Stiftungsvorstand geführt wird.
Ein Portrait,
welches über mehrere Jahre entstanden ist. Immer wieder wurde Doris vom Filmemacher Tim Kallweit aus Berlin mit der Kamera begleitet. Im Rahmen dieser Dokumentation wurden verschiedene Gespräche und Interviews geführt. Dieses 20-minütige Portrait ist das Ergebnis dieser spannenden, berührenden Zusammenarbeit.
Tim Kallweit bei Instagram: @timtellwaki
Unsere Stipendiaten:
2021
Chris Rinke
Geboren 1981 in Berlin, wächst auf in der Inkastadt Cusco in Peru und in Berlin. Ausbildung zum Fotografen in Hamburg. Er lebt in Portugal und arbeitet international als Fotograf für Werbekunden, NGOs und Magazine.
chrisrinke.com
Instagram @popupcam
Sein Projekt: Masken
“Eine Maske, einfach ausgedrückt, ist nur eine neue (andere) Form des Gesichts (Kopfes), die das Aussehen des Trägers absichtlich zu Zwecken der Religion, Trauer, des Schutzes, der Verkleidung der sozialen Akzeptanz, der Unterhaltung usw. verändert. Die Maske ist eine Darstellung des menschlichen Körpers. […]
Die Maske ist an sich eine Konfiguration, bei der die Grenzen des „Ich“ oder der Identität, die wir in der Welt sind, irgendwie verschwinden. Wir sind nicht mehr das Gesicht, das wir jeden Tag im Spiegel betrachten, sondern wir sind das Gesicht der Maske, aber wir sind nicht nur das, wir sind die Darstellung und ein Teil der Maske, die wir tragen. Wir verwandeln uns in das, was die Maske ist, die wir verwenden, oder zumindest wir versuche es zu tun.
In der Dogon Mythologie, enthalten die Masken (Kananga) geometrische Muster. Diese Masken repräsentieren die ersten Menschen. Sie glauben, dass der Dama-Tanz eine Brücke in die übernatürliche Welt schlägt. Ohne den Dama-Tanz können die Toten nicht in Frieden übergehen. Die Awa ist ein Totenkult, dessen Ziel es ist, die durch den Tod von Nommo, einem mythologischen Vorfahren von großer Bedeutung für die Dogon, gestörten geistigen Kräfte neu zu ordnen. Mitglieder des Awa-Kultes tanzen mit kunstvoll geschnitzten und bemalten Masken während der Trauerfeier und der Feierlichkeiten zum Todestag. Es gibt 78 verschiedene Arten von Ritualmasken unter den Dogon und ihre ikonografischen Botschaften gehen über die Ästhetik hinaus in den Bereich der Religion und Philosophie. […]
Die Idee eines Kostüms ist nichts anderes als die Möglichkeit, eine Rolle zu spielen, die ohne das Interpretationsspiel nicht vorhanden wäre.
Meine Motivation für dieses Projekt ist, die Tradition zu dokumentieren und zu zelebrieren.
Die Förderung der Stiftung werde ich einsetzen, um weitere Aufnahmen vor Ort in Afrika und Südamerika machen zu können.”
2023
Jan Grollmuß
Geboren 1987 in Kiel, Absolvent der Muthesius Kunsthochschule. Seit 2020 arbeitet er als freier Künstler, Maler und Lehrbeauftragter für Maltechnik an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel.
Sein Projekt: Vibraphon/Pattern
“Schon bevor ich schreiben oder zeichnen gelernt habe, durfte ich mich mit der Erzeugung von Tönen auseinandersetzen. Daher spiele ich mein ganzes Leben intuitiv viele Musikinstrumente: hauptsächlich Gitarre, Bass und Klavier, aber auch Cello, Synthesizer und Glockenspiel.
Nach der handwerklichen Ausbildung zum Maler habe ich mich dann für ein Studium der Bildenden Kunst entschieden, nicht für Musik. In der Basisklasse bereits betrieb ich mit großem Aufwand Studien, die musikalische Schwingungen in Farbwahrnehmung zu übertragen versuchen. Meine Vorbilder reichen über Goethe hinaus, bis zu Yannis Xenakis oder John Cage.
Nun gilt es, neben Anschaffung von Literatur (glücklicherweise gibt es Bibliotheken), eigene Erfahrungen zu machen, Vergleiche anzustellen und über Annäherungen und Skizzen eigene Arbeiten zu entwickeln.
Diese will ich kompositorisch mit meinen vernähten Bildern in Verbindung bringen.
Pattern – wie ich einzelne Teile einer vernähten Leinwand nenne, heißen im Musikjargon ebenfalls so und benennen zusammengefügte Einzelstücke.
Ich möchte also eine oder mehrere meiner Stoffarbeiten probieren zu vertonen, und herausfinden wie eine geeignete Präsentationsform dazu aussehen kann.
Ob mir dieses gelingt oder es wie bisher für mich zwei verschiedene Disziplinen bleiben, sehen wir spätestens bei einer Ausstellung, die ich mir in den Räumen in der Körnerstraße vorstellen kann.
Dies wäre mein Weg aus unkonkreten Vorhaben oder theoretischen Sätzen eine erfahrbare Präsentation zu erarbeiten.
Ich glaube, dass die individuelle Förderung an dieser Stelle mit dem genannten Thema genau richtig ist um meine künstlerische Professionalisierung nach dem Studium weiter voranzutreiben.
Diese unterstützt die theoretische Auseinandersetzung zu eigenen Arbeiten, wie auch die Konzentrationsförderung neue Bilder zu generieren.”
2022
Marleen Krallmann
Geboren 1988 in Hannover, Studium in Kiel, Leipzig, Nantes, Abschluss an der Muthesius Kunsthochschule. Selbständige Kalligraf*in, Händigkeitstester*in und Dozent*in für Kalligrafie und Schriftgeschichte an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel und anderen Hochschulen.
scriptmar.com
Instagram @scriptmar
Ihr Projekt: Diaries
“Im Moment, in dem die Feder auf dem Papier landet, schreibe ich den Buchstaben und dann den nächsten. Mein Gehirn ist dann jeder Logik entbunden — ich gebe meinem Unterbewusstsein den Raum, sich zu äußern. Was dabei herauskommt ist mein Tagebuch — meine so privaten Gedanken, die selbst vor mir zu Teilen versteckt waren. Farben und Formen ergeben sich dabei in einem intrinsischen Entscheidungsprozess.
Mein Ansinnen: Das Schreiben zu seinem Ursprung zurückzuführen. Das Schreiben als Veräußerung als akutes nach Außen-Setzen meines Inneren. Deshalb: Tagebuch oder »Diary« — denn erstaunlicher weise fließt es bei mir meistens auf englisch. »I gave you all the things I mean another« oder »finding out o super« sind solche versteckten Botschaften an mich selbst.
In der Umsetzung kann ich sie wieder lesen — für die Betrachter*innen entsteht vielmehr ein abstraktes Formenspiel, das Schrift andeutet aber verundeutlicht. So halte ich selbst in der Öffentlichkeit mein Tagebuch geheim und versteckt.
Ich möchte das Stipendium der Doris Rüstig-Ladewig Stiftung nutzen, um hier noch weiter zu entdecken und den noch jungen Prozess weiter zu verfolgen.”
Stipendium 2022, Ausstellung & Performance:
Circadian – Marleen Krallmann
Im Oktober 2023 ermöglichte die Stiftung die Arbeit “Circadian” von Marleen Krallmann im Alten Botanischen Garten und dem dazugehörigen Topfhaus in Kiel. Der Film zeigt zusammenfassend die geförderte Arbeit.